Heut bist du hier, die Zeiger stehen still
Wie leicht oft die Dinge scheinen
Heut bist du hier, als wärst du am Ziel
Und mit dir selbst ganz im Reinen
Und ich frag mich: Was muss ich geben dafür
Dass ich diesen Augenblick nicht mehr verlier
Denn heut bist du hier und bist ganz du selbst
Als wären alle Dinge beim Alten
Doch ich sehe, wie du frierst, und ich sehe, wie du fällst
Und es liegt nicht an mir, dich zu halten
Aber heut bist du hier, und ich atme tief ein
Manchmal braucht es nicht mehr, als nur bei dir zu sein
Nur die Trauer in dir steht dir nicht zu Gesicht
Denn dein Lächeln ist hier, doch dein Blick ist es nicht
Aber morgen ist dein Herz schon längst wieder verreist
Zu irgendwem, der grad weiß, wie du heißt
Vielleicht könnt ich ja heute noch was drehen
Und doch lass ich dich gehen
Und morgen hoffst du, irgendjemand sucht nach dir
Du suchst ja selbst und klopfst an jeder Tür
Nur an meiner nicht, denn du weißt nichts von mir
Heut bist du hier, nur weil du nicht weißt
Wie wenig ich sie doch verstehe
Die Leute, für die du dich selbst fast zerreißt
Und die in dir nicht sehen, was ich sehe
Denn was ich an dir hab, und wie kitschig das klingt
Wird egal, wenn ich weiß, was der Abschied mir bringt
Denn wie soll ich dir sagen, was du mich nicht fragst
Wenn du doch wieder gehst und nach Luftschlössern jagst
Denn morgen ist dein Herz schon längst wieder verreist
Zu irgendwem, der grad weiß, wie du heißt
Vielleicht könnt ich ja heute noch was drehen
Und doch lass ich dich gehen
Und morgen hoffst du, irgendjemand sucht nach dir
Du suchst ja selbst und klopfst an jeder Tür
Nur an meiner nicht, denn du weißt nichts von mir
Deine Hand ist so nah, und ich fühle mich fast schon geborgen
Noch zwei Millimeter um sie zu berühren
Doch ich tu nichts und denke an morgen
Denn morgen ist dein Herz schon längst wieder verreist
Zu irgendwem, der grad weiß, wie du heißt
Vielleicht könnt ich ja heute noch was drehen
Und doch lass ich dich gehen
Und morgen hoffst du, irgendjemand sucht nach dir
Du suchst ja selbst und klopfst an jeder Tür
Nur an meiner nicht, denn du weißt nichts von mir
© 2011 Kai-Olaf Stehrenberg