Ich wünsch mir mein Steckdosenlicht aus den 80er Jahren
In das ich starrte, weil die Schatten voller böser Monster waren
Mag sein, ich bin heut älter, doch die Angst geht nicht vorbei
Ich hab heut andre Monster, doch als Licht nur ein Stand-By…
Heimweh schickt Signale aus den 80er Jahren
Das Leben war brandneu, die Zukunft sternenweit
Als die Synthies noch geheimnisvoll und wie Science Fiction waren
Wie ein Bote einer nie gekannten Zeit
Heimweh malt mir Farben aus den 80er Jahren
Als der Traum vom Fliegen noch tief in mir saß
Als die Tage noch wie wochenlange Abenteuer waren
Bis ich im Bademantel jedes Gold vergaß
Heut leb ich in der großen Stadt, hab’s irgendwie ja selbst gewollt
Man hat ja immer eine Wahl, was ich jetzt einseh
Die halbe Miete meines Lebens hat mich schon fast eingeholt
Was für ein seltsames Gefühl von Heimweh
Heimweh schickt ne Sonde aus den 80er Jahren
Es möchte sehen, wie heut so unser Leben ist
Die Autos tanken noch Benzin, sie fliegen nicht, sie fahren
Wir nutzen nur das Telefon für jeden Mist
Und die Filme haben Effekte, da wirst du vor Staunen still
Sie wirken nur steril und seltsam seelenleer,
Wir stillen unsere Sehnsucht mit dem allergrößten Müll
Der Visionär lebt lange schon nicht mehr
Ich hab im Hochhaus eine Wohnung, praktisch nah an meinem Job
Sie wirkt so seltsam fremd, wenn ich da abends reingeh
Dort geh ich in der Woche schlafen, dort werd ich samstags bekloppt
Was für ein seltsames Gefühl von Heimweh
Heimweh war schon Sehnsucht in den 80er Jahren
Wenn ich mich doch schon dort im Traum verloren hab
Wenn alles nur ein Spiel ist, trotzt man gern allen Gefahren
Wenn jede neue Welt gleich neues Leben gab
Und dort will ich daheim sein, irgendwo wo ich nie war
Mit weiten Wiesen, in denen ich mit einem Bein steh
Das andere steht in einem Bergsee, und drei Monde strahlen klar
Was für ein seltsames Gefühl von Heimweh
© 2015 Kai-Olaf Stehrenberg